Portfolio.
Profil.
Kontakt.
Bibliothek.
Web
Musik
Kunst
Düsseldorf
English.
|
 | 
|
Wegwerfen!
Wenn man schließlich genügend brauchbare Ideen gefunden hat, wird aussortiert. Das ist der größte Spaß - und die schwierigste Arbeit. Dabei ist es gar nicht leicht zu entscheiden, was eine Idee ist und was nicht. Oft übersieht man ungeschliffene Diamanten wegen eines trügerischen Glimmers, in den man sich leichter verliebt.
Grundsätzlich falsch ist es, Ideen so lange hin und her zu wenden, bis man sich endlich entschließen kann, etwas genial zu finden. Man gibt besser zu, dass nichts Vernünftiges dabei ist, und fängt von vorne an.
Hat man aber schließlich eine Idee gefunden, die geprüft ist und für gut befunden wurde, greift man zum schärfsten Instrument des Ideenmachers. Damit lässt sich garantiert herausfinden, ob eine Idee etwas taugt. Bei Springer & Jacoby nannten wir das:
Die Checkliste
Bitte alle Fragen langsam, gewissenhaft durchgehen und einzeln abhaken.
(Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie bitte Ihren Chef, Kollegen oder Kunden.)
01. Ist meine Idee neu und eigenständig oder kommt sie mir selbst schon irgendwie bekannt vor?
Es ist schon eine Frage der Berufsehre, dass man eine Idee finden will, die eigenständig und neu ist. Vor allem aber erspart man sich beschämende Peinlichkeiten, wenn man eigene Ideen umsetzt und sich nicht eine "leiht".
02. Ist meine Idee passend für Thema, Projekt, Produkt, Unternehmen?
Niemals voreilig etwas ausprobieren, das man schon immer mal machen wollte. Richtig gute Ideen lassen sich meistens nicht übertragen, weil sie sehr genau auf das Projekt abgestimmt sind, für das sie entwickelt wurden.
03. Wird die Zielgruppe meine Idee verstehen oder ist sie eher etwas für Eingeweihte und Spezialisten?
Es ist einfach zu überprüfen, ob eine Idee einfach, klar und verständlich ist: Man probiert sie in einem improvisierten Test mit ein paar Leuten aus. Selbst wenn zwei von nur drei Testpersonen die Idee nicht sonderlich gelungen finden, kann man davon ausgehen, dass die restlichen paar tausend auch nicht viel anders reagieren werden.
04. Ist meine Idee tragfähig und bietet eine durchgängige Lösungsstrategie?
Was nützt eine - sagen wir - tolle Idee für die Titelseite, wenn sie keine zufrieden stellende Lösung für die Tabellen am Schluss anbietet? Werden für viele Details zusätzliche Einzelideen benötigt, taugt der Einfall grundsätzlich nicht. Zu viele Einzelideen verhindern, dass überhaupt noch jemand Ideen bemerkt - statt einfallsreich wirkt die Arbeit zusammengeschustert.
05. Bringt meine Idee den Inhalt zur Geltung oder drängt sie sich selbst in den Vordergrund?
Wenn der Leser/Nutzer/User sich vor allem mit dem der Gestaltungsidee beschäftigen muss, um den Inhalt zu verstehen, ist etwas faul. So lange man keine Kunst macht, soll die Form den Inhalt transportieren und nicht umgekehrt.
06. Lässt meine Idee sich mit den gegebenen Mitteln (Team, Zeit, Budget etc.) umsetzen?
Was hilft die beste Idee, wenn man dafür ganze Heerscharen von Teammitgliedern braucht? Oder wenn sie einfach zu teuer, zu aufwendig oder sonst wie zu monströs ist?
07. Hat meine Idee eine Chance, sich zu entwickeln oder ist sie eher eine Eintagsfliege?
Soll eine Idee eine gewisse Lebenserwartung haben, hütet man sich besser vor allzu moderner Gestaltung- die ist sehr schnell wieder sehr unmodern. Außerdem: Wie kompliziert können Updates werden, neue Kapitel, neue Gesichtspunkte usw. Falls sich auf Anhieb Schwachpunkte zeigen, gehört die Idee in den Papierkorb.
08. Macht meine Idee mir Lust auf mehr?
Wenn die Arbeit an einer Idee schnell langweilig oder mühsam wird, sollte man sich überlegen, ob es nicht einfacher ist, sich eine neue einfallen zu lassen. Es kommt hinterher wirklich fast immer dicker, als man am Anfang befürchtet.
09. Was würde mein härtester Kritiker, mein schärfster Konkurrent zu meiner neuesten Idee sagen?
Eigene Ideen mit den Augen anderer zu betrachten, hilft immer. Wie von Zauberhand erscheinen dann gnadenlos Schwachstellen und Peinlichkeiten. Nur Mut! Hinterher ist man immer froh, dass man sich die Frage nicht erspart hat.
10. Was für ein Gefühl hat man selbst bei der Idee - ganz hinten im Hinterkopf, wo niemand anders hinkommt?
So lange man unsicher ist, ob eine Idee die richtige ist, kann man darauf wetten, dass sie falsch ist. Das eigene Gefühl täuscht selten. Andersrum genau so: Wenn man das Gefühl hat, alles richtig gemacht zu haben, muss man, kann man auf die Idee setzen.
Am besten, jeder macht sich die Checkliste selbst, an der er seine Ideen messen will. Zu empfehlen ist eine Checkliste in Frageform. Sonst lässt sich leicht darüber hinwegflattern: "Nein, nein, ich habe nichts vergessen." Der Check hilft nur, wenn man jedes Mal antworten kann: "Ja, ja, habe ich berücksichtigt". Das kann blöd finden, wer will und heimlich denken: Ich weiß von alleine, was gut ist. Aber eine Checkliste ist unbestechlicher als die eigene Eitelkeit. Ganz sicher.
Fortsetzung 1 + 2 + 3 + 4
|
|
 | 
|
|
.Links
Die Toten Hosen
Malkasten Gastronomie
mk-2 BarLoungeClub
sino AG High End Brokerage
Fachhochschule Düsseldorf
|