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Fortsetzung Interaktion muß nicht immer digital sein...
Interactivity
Erlebt hab ich es das erste Mal 1994 im Überblick Verlag, wo ich
inzwischen wieder angedockt hatte. Thilo Salmon - heute
www.billiger-telefonieren.de, damals Mathematikstudent - ich hatte ihn per
Kleinanzeige im Überblick gefunden - hackte genervt an unseren
bescheidenen Maschinen rum und stöhnte dann: Da!
Ich konnte es nicht glauben. Schnöder Text! Ja, weil ihr keinen
Browser habt, sagte er, warte mal. Sprachs und ich erlebte meinen ersten
Download: Netscape 1.1. Yep! Damit konnte man Hyperlinks klicken und von
Website zu Website surfen. Ich war begeistert.
Ich las auch ein bißchen Theorie im Web. Und da waren sie auch schon,
die kritischen Geister, die mit dem Zeigefinger auf "meine" Webseiten
zeigten und verächtlich meinten: Das soll interaktiv sein? Na ja, wenn
ich an weiland Habermas' Worte denke, mußte ich ihnen recht geben:
"mindestens zwei handelnde Subjekte" waren natürlich nicht beteiligt,
wenn ich ein Link aktivierte. Auch der Autor der Webseite hatte nur
indirekt damit zu schaffen, weil er ja nicht auf mich reagieren konnte. Es
war und ist immer nur nachzuvollziehen, was irgend jemand an
Möglichkeiten vorgesehen hat. Und die Ausrede "Dialog mit der
Maschine" gilt auch nicht. Trotzdem ist das Internet das Interessanteste,
was ich nach der Philosophie kennengelernt habe.
Das Web hat uns in einem Tempo erobert, wie kein Medium zuvor. Nicholas
Negroponte vom MIT meint sogar, daß es bald mehr Internetnutzer als
Menschen geben wird, wenn sich das Wachstum der Webgemeinde so rasant
weiterentwickelt. Es ist ja auch irre, daß man im Internet quasi wie
in der Bibliothek von Babel alles anklicken kann, was man will,
einschließlich in der Library Of Congress - fehlende
Interaktivität hin oder her. Ob das Wetter in meinem Urlaubsort, die
Abfahrtszeit des Zuges dorthin und das Programm, mit dem ich das angucke:
alles kommt aus dem Internet.
Deep Interactivity
Im Februar diesen Jahres war ich auf der Milia in Cannes. Gespannt habe mir
eine Diskussion angehört, die "Deep Interactivity" überschrieben
war. Jetzt aber, dachte ich... Thecla Shiphorst, Künstlerin und
Computer Science Fachfrau von der Technical University of Bristish Cloumbia
(CA), stellte eine Installation vor, die Bilder von sich, nackt in einer
Badewanne, auf ein interaktive Fläche projizierte. Wenn sie der Frau
(sich) auf dem Bild über die Beine strich, drehte sie sich in der
Projektion auf die andere Seite; wenn sie ihr über den Rücken
strich, zeigte sie uns ihr Gesicht. Das kitzelte schon ein bißchen,
aber: Deep Interactivity?
Professorin Noaoko Tosa, Künstlerin und Forscherin präsentierte
zusammen mit ihrem Ingenieur Ryohei Nakatsu aus Tokio einen Film von zwei
Schauspielern, die mit einem Avatar *** auf einer Leinwand kämpften.
Der Avatar reagierte sogar, wenn die beiden ihn aggressiv anguckten
("emotion and gesture recogniton"). Die Tosa und Nakatsu vertraten die
Meinung, daß so das Kino der Zukunft aussehen würde. Alleine mit
einer projizierten Umwelt in einem dunklen Saal in der man sich mit
Charakteren aus dem Cyberspace vergnügen kann. Da kam ich ins
Nachdenken...
Richtig laut wurde mein Nachdenken aber erst, als es darum ging, daß
sich kleine und große Junx (Mädchen sind wie immer entspannter)
gegenseitig im Cyberspace umbringen und nebenbei noch ein paar Monster
abschlachten. Da muß man digitale Interaktion blutig ernst nehmen. Ob
das auf der heimischen Festplatte passiert oder in den Weiten des World
Wide Web ist die zweite Frage. In jedem Fall kommt wie im Kino die
Freiwillige Selbstkontrolle auf den Plan (FSK) und vergibt Prädikate
wie "besonders blutig" oder so ähnlich (schaut mal auf die Verpackung
von einem Computerspiel, da hinterlassen die Sittenwächter ihre
Spuren). Wenn's besonders rabiat wird, verbieten, beziehungsweise
"indizieren" sie auch mal ein Spiel. Aber das hilft nicht und muß
auch nicht sein - das eine wie das andere nicht.
Fortsetzung 1 + 2 + 3
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