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DekoDeko
Erspart uns der Triumph der "Schönheitsmaske" den Blick ins Angesicht der Zeitgenossen?
 
Im Gegenteil.
 
Schäfer schickt uns einer komplexen Dialektik von Individualisierung und Massenkultur auf die Spur, einem endlosen Verwirrspiel von Avantgarde und Mainstream, das stets zu neuen Kombinationen von Lebensstilen und Wertesystemen führt. Dabei Schäfer hat keine Kultfiguren gemalt, keine mondialen "Faces" wie Marylin, Che Guevara oder bin Ladin, der seit dem 11. September - zynisch genug - in dieser Reihe steht. Schäfer greift in seiner neuesten Bilderserie das authentische Erbe der Popkultur auf, die sich immer der Ästhetik des Alltags (im Gegensatz zur offiziellen Kultur) verschrieben hat.
 
Er widmet sich den bekannten Gesichtern der Protagonisten seiner Szene. Freunde und Bekannte aus seinem alltäglichen Umfeld hat er gemalt. Und er hat geschaut, was sie aus ihrem Leben gemacht haben, oder auch, was das Leben aus ihren Gesichtern gemacht hat.
 
Er liest und beschreibt ihre Gesichtslandschaften in der Farben- und Formensprache der Popkultur. Er liefert damit auch eine weitere Interpretation des bonbonfarbenen-tangerine-rotgespritzten Stromlinienbabys, wie Tom Wolfe seine Studie der Popkultur aus dem Jahr 1963 genannt hat.
 
Aber Schäfer rückt den Scans der Gesichtsdaten mit einem schärferen Instrumentarium zu Leibe, als es die Popkultur getan hätte. Die Popkultur hat begeistert Oberflächen betrachtet und künstlerisch stilisiert. Schäfer will etwas anderes.
 
Machen wir die Probe aufs Exempel...
 
Susanne
Susanne
Katja Brown
Katja Brown
Akiko
Akiko

 
Die Bildnisse seiner Beautiful People sind allesamt aufgelöst in Hintergründe, Farbflächen, Linien, Punkte und figurative Elemente, die immer wieder von den Personen wegführen - zu dahinterliegenden abstrakten Kompositionen - die aber auf merkwürdige Art und Weise mit den Gesichtern zu korrespondieren scheinen.
 
Gesichtskonturen verlieren sich zum Teil in Farben und Formen, zum Teil sind sie überzeichnet. Sie werden manchmal von düsteren Schatten überlagert. Zum Teil bleiben sie merkwürdig blass und flächig.
 
Die Ästhetik der Bilder ist durchaus unterschiedlich. Das mag zum einen daran liegen, dass sie nach und nach während eines des gesamten Jahres 2001 entstanden sind. Sicher drücken sich darin Schäfers Beschwörungsformeln aus, mit denen er die Gesichter seiner Modelle zu Gemälden destilliert.
 
Die Serie enthält z. B. das Bildnis des strahlenden Sascha, eine vorsichtige Annäherung an ein Gesicht in pastelligen Tönen und heiß-kaltem Setting aus orange und bleu, im Mittelpunkt die lustvollen Lippen, darüber ein sehnsuchtsvoller Blick: Sehnsucht nach was, nach wem?
 
Ganz anders Iwan! Kräftige, schwarze Konturen zeichnen starke Gesichtslinien, gegen die auch kräftigen Farbelemente im Hinter-grund bleiben. Hier sehnt sich niemand, hier gibt einer den Takt vor.
 
Dazwischen Gaybee. Der Mund, die Lippen und die Bonbonfarben von Sascha, aber dieselbe kräftige Kontur wie bei Iwan. Eine "schillernde" Persönlichkeit...
 
Susanne und Katja Brown bleiben merkwürdig flächig. Konnte Schäfer ihre Persönlichkeit nicht genauer entziffern? Hat er etwas gelesen, was er nicht laut sagen möchte - wie ein Wahrsager, etwas für sich behält? Gibt es nichts zu lesen?
 
Akiko ist merkwürdig zwiegespalten - blau und gelb? Eine Reminiszenz an ihr Heimatland des Lächelns? Gelb ist die Farbe der Falschheit..., aber Akiko ist eine Freundin.
 
"Greeting from Heaven" hat nur vage, aufgelöste Konturen. Das Gesicht bleibt unschuldig weiß - mit großen blauen Punkten. Himmelblaue Punkte? Wofür stehen sie sonst? Auf welches Stigma könnten sie anspielen? Übrigens das einzige Mal - so weit ich sehe -, dass ein Gesicht auch von Elementen des Hintergrunds überlagert wird.
 
Andreas ist der einzige, der eine Mine verzieht. Er macht ein Gesicht. Ist das Bild darum authentischer? Oder eben gerade nicht?
 

 
Fortsetzung 1 + 2 + 3
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