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DekoDeko
Editorial zum Maiheft 1999 des Stadtmagazins Überblick:
 
Pfeil  Handy hoch!
 
Rund 200 Millionen Leute telefonieren heutzutage mobil. In den nächsten Jahrzehnten werden 700 Millionen dazukommen (Lucent Technologies). Wer heute immer noch kein Handy vorzeigen kann, ist entweder arm dran oder ganz nah dran - der Rest wird bei fallenden Gebühren und Hemmungen bald nachziehen. Nicht, daß wir alle Außendienstmitarbeiter, Arzt oder Anlageberater sind und immer erreichbar sein wollen oder müssen. Für die meisten geht's darum, daß einfach nicht Schluß damit sein soll, daß Mami abends das Licht ausmacht.
 
Mit dem Handy leben wir ungehindert unsere Sucht aus, ständig Kontakt aufnehmen zu müssen, weil wir nicht alleine sein können - typisch für Kinder, die Angst haben, in Stich gelassen zu werden. Jedenfalls probieren die meisten Mobiltelefonierer mit steigender Frequenz aus, ob sie auch zu jeder Zeit erhört werden - zumindest von einer Mailbox. Und je kürzer die Abstände werden, desto schneller kommt die Lust, es wieder zu tun. Einfach nur so - und es gibt Leute, die sich dabei hoch verschulden.
 
Billiger ist natürlich, (An-)rufe zu beantworten. Dieses Vergnügen ist so verführerisch, daß zum Beispiel reflexhaft jedes persönliche Gespräch unterbrochen wird, sobald ein Handy klingelt. Ich bin jedenfalls schon mit Leuten, die ich gut kenne, eine halbe Stunde durch die Stadt gelaufen, während sie offensichtlich ohne schlechtes Gewissen fast ununterbrochen in die Muschel geblubbert haben. Sind die blöd oder ich?
 
Es ist selbstverständlich geworden, stets gehorsam auf das Klingelzeichen aus dem Äther zu reagieren: im Restaurant, auf dem Klo, im Zug oder sonstwo. Ob ein Gespräch eine schlechte Angewohnheit oder ein ganz normales Telefonat ist, läßt sich natürlich nur im Einzelfall erörtern. Und das wird schwierig. Denn vielleicht macht sich ja auch nur jemand einen schönen Abend daraus, im Restaurant zu sitzen und sich anrufen zu lassen oder jemanden anzurufen. Im besten Fall die nette Blonde am Nachbartisch. Aber leider haben sich ja noch keine T-Shirts mit der Telefonummer durchgesetzt.
 
Ulrich Leschak
DekoDeko

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